Holz trägt zum Wohlbefinden bei, ein maßgeblicher Aspekt, der vor allem bei Kindergärten und Kinderkrippen im Mittelpunkt stehen sollte. Daher organisierte proHolz Steiermark eine Exkursion zu solchen Einrichtungen in Holzbauweise, um die Teilnehmer von den funktionalen, ökologischen, wirtschaftlichen und atmosphärischen Qualitäten des natürlichen Baustoffes zu überzeugen.
Gestartet wurde die Tour mit einem steirischen Holzbau, der im September 2016 eröffnet wurde, dem Kindergarten Zettling. Die Marktgemeinde Premstätten hat den bestehenden 2-gruppigen Kindergar - ten im Ortsteil Zettling umfassend saniert, umgebaut sowie um eine 3. Kindergartengruppe erweitert. Innerhalb von nur einem Jahr konnte das Bauprojekt, bestehend aus einer BSP-Holzkonstruktion fertig gestellt werden. Dabei wurde darauf geachtet, dass möglichst viel Holz sichtbar bleibt, damit die vom Holz ausgehende angenehme, warme Wohnatmosphäre in den Räumen spürbar bleibt. Arch. DI Axel Kos hat in seiner Planung auch die Möglichkeit einer Aufstockung für eine zukünftige Erweiterung 2er weiterer Kinderkrippengruppen mit berücksichtigt.
Weiter ging es dann nach Oberösterreich, wo einige Betreuungsstätten für Kinder in Holzbauweise errichtet wurden, so auch in Kematen an der Krems. Der Kindergarten wurden von Herrn Arch. DI Spindler (Hertl Architekten) geplant. Der großzügig überdachte Eingangsbereich führt in eine mittige Halle, die für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Die überdachte Terrasse mit den rhythmisch gesetzten Stützen erweitert den Innenraum und gibt gleichzeitig auch einen Sonnenschutz.
Eine wahre "Holzbaustelle" befindet sich zur Zeit in Marchtrenk. Neben dem bereits fertig gestellten Kindergarten von Herrn Arch. DI Oliver Dornstätter, entsteht auch gerade eine Schule und ein weiterer Kindergarten in Holzbauweise. Der Kindergarten, der mit dem oberösterreichischen Holzbaupreis 2016 ausgezeichnet wurde, besticht vor allem im Inneren durch das unbehandelte, sichtbare Holz. Die Dachausschnitte über den niedrigeren Garderobenbereichen lassen Licht von oben einfallen, was der Orientierung, dem Aufbau von Blickbeziehungen und der Schaffung abwechslungsreicher Belichtungssituationen zugutekommt. Außen ist das Gebäude mit einer hell lasierten vertikalen Fichtenholzschalung verkleidet.
In der künstlich angelegten Landschaft um den Weikerlsee erschließt sich der Kindergarten Solar City als eingeschossige, urbane Spiellandschaft. Arch. DI Brunner (a Architekten) schaffte hier Gruppenräume für alle Altersstufen und spannende räumliche Bezüge zum Außenraum. Die bewegte Dachlandschaft ist begrünt, die großen Vordächer gewährleisten einen baulichen Sonnenschutz sowie einen konstruktiven Witterungsschutz für die Fassaden und Fensteranschlüsse im Sockelbereich. Der allgemeine Erschließungsbereich, der gleichzeitig als Pausen- und Begegnungsplatz dient, verbindet die Gruppenräume.
Bei unserer abschließenden Station, dem Kindergarten Doppl/Hart wird der nachhaltige Baustoff Holz bereits in der Fassade verwendet und fügt sich so gut in die "Waldumgebung" ein. Arch. DI Andreas Fiereder und Arch. DI Christian Stummer (TWO IN A BOX-Architekten) planten einen zwei-geschossigen Holzbau, bei dem sich u.a. durch die großflächigen Fenster eine perfekte Verschränkung zwischen dem Waldraum außen und dem Innenleben ergibt. Mit Ausnahme der Fundamentplatte ist der Kindergarten durch und durch ein Holzbau, der das auch deutlich zeigt. Die tragenden Wandelemente und auch die Zwischenwände aus Brettsperrholz wurden sichtbar belassen.