Beim heuer erstmals international ausgeschriebenen Studierendenwettbewerb „proHolz Student Trophy“ wurden die besten Ideen für Aufstockungen aus Holz auf bestehende Wiener Gemeindebauten der Nachkriegszeit prämiert. Von den 127 eingereichten Beiträgen konnte auch diesmal ein steirisches Projekt der FH Joanneum überzeugen und sich einen Stockerlplatz sichern.
Überzeugende Ideen von Planer*innen der Zukunft
Prämiert wurden die besten Ideen für Aufstockungen aus Holz auf bestehende Wiener Gemeindebauten der Nachkriegszeit. Von den Studierenden, die ihre Projekte in Teams einreichten, waren nachhaltige Lösungen mit dem Baustoff Holz gefordert. Die Projekte sollten nicht nur systemhaft und damit vielfach übertragbar sein, sondern auch leistbare Wohnungen mit guten Grundrissen hervorbringen und zusätzlich einen Mehrwert für die bestehenden Mieter*innen in Form von neu entstehenden Gemeinschaftsflächen, Loggien oder Balkonen bieten. Zudem waren Klimaverbesserungen durch Fassaden- oder Dachflächenbegrünungen ein wesentliches Kriterium. 127 Wettbewerbsbeiträge aus sieben Nationen wurden zum Wettbewerb eingereicht. Daraus hat eine Fachjury drei Siegerprojekte und acht Anerkennungen gekürt. Etwa ein Drittel der Einreichungen kam aus Österreich, ein weiteres Drittel aus Deutschland, der Rest aus Italien und Slowenien, aber auch aus Russland, Kroatien und der Slowakei.
Gemeindebauten der Nachkriegszeit bieten hohes Aufstockungspotential
Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums benötigt Wien dringend zusätzlichen Wohnraum. Aufstockungen bestehender Wohnbauten bieten die Chance, Wien in die Höhe wachsen zu lassen und neuen Wohnraum ohne neuen Verbrauch von Bodenflächen schaffen zu können. Das Material Holz bringt für diese Bauaufgabe viele bautechnische Vorteile mit, gleichzeitig trägt es zu grünen, klimafreundlichen Städten der Zukunft bei. Im Rahmen des internationalen Studierendenwettbewerbs proHolz Student Trophy 2020 hat proHolz Austria gemeinsam mit der Stadt Wien und Wiener Wohnen Entwürfe für Aufstockungen aus Holz auf drei ausgewählte Wiener 2 Wohnbauten der 1960er Jahre gesucht. Ziel des Wettbewerbs war es, anhand dieser konkreten Bauaufgabe systemhafte Lösungen zu entwickeln, die sich auch auf andere Wohngebäude gleicher Typologie aus dieser Zeit übertragen lassen.
Steirisches Siegerprojekt
Bereits zum dritten Mal in Folge überzeugten steirische Studierende des FH Joanneum und konnten sich den Sieg sichern. „Ich bin sehr stolz auf unser Team und bedanke mich für die Zusammenarbeit,“ sagt Tim Wakonig-Lüking, FH-Dozent und ein Betreuer des steirischen Teams. „Die Zusammenarbeit von Architekt*innen und Bauingenieur*innen treibt nachhaltiges Bauen voran und sichert dem Holzbau eine große Zukunft. Studentenwettbewerbe wie diese helfen dabei, Wissen rund um nachhaltiges Bauen zu vertiefen und zu verstärken.“ Bei dem Gewinner-Projekt „Wohncollage – Aufstockung der Raummodule“ werden die Raumzellen zweigeschossig auf dem Bestand gestapelt und vor den Bestand ein flexibel nutzbares Holzregal gestellt. Die neue Gebäudeschicht verbindet Alt und Neu.
Wettbewerb von proHolz Steiermark entwickelt
Die proHolz Student Trophy wurde 2016 von proHolz Steiermark initiiert. Sie wird seither alle zwei Jahre ausgeschrieben und an interdisziplinär (Architektur und Bauingenieurswesen) entwickelte Projekte vergeben. Wir freuen uns daher umso mehr, dass auch beim internationalen Wettbewerb in diesem Jahr wieder ein steirisches Team der FH Joanneum überzeugen konnte und gratulieren herzlich.